Kulturgüter Kirchen_alt

Eine Perle des Marktes ist die Pfarrkirche "Maria Himmelfahrt". Sie ist ein spätgotischer, nicht einheitlicher Bau und zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Bauten Österreichs. 1426 wurde begonnen, die von den Hussiten zerstörte Kirche größer aufzubauen.

Es entstand das berühmte Schlingrippengewölbe, welches im Mittelschiff allein 480 Felder zeigt. Im Hochaltar befindet sich eine Nachbildung des zerstörten Gandenbildes, an der Chorwand ein spätbarockes Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert. Der Taufstein stammt aus dem Jahre 1574. 1840 wurde der Friedhof von der Kirche verlegt. - Die Pfarre stand unter der Patronatsherrschaft des Klosters Waldhausen (1147). 1156 war hier in Königswiesen schon ein Pfarrer. 2004 wurde leztmalig die Außenrenovierung, und im September 2006 die Innenrenovierung abgeschlossen.    

 

Netzrippengewoelbe in der Pfarrkirche Königswiesen Grafik der Pfarrkirche Königswiesen
Kirche Königswiesen Hochaltar Kirche Kanzel und Seitenaltar

Der neugotische Hochaltar

Bis zum Jahr 1886 befanden sich in der Kirche vier Barockaltäre, die in einem Zuge im Sinne der Regotisierung mittelalterlicher Kirchen durch „neugotische" Altäre ersetzt werden sollten. Den Auftrag erhielt zunächst Josef Untersberger aus Gmunden. Er verfertigte nur den rechten Herz-Jesu-Altar, das Gesamtprogramm wurde jedoch fallengelassen. Der Hochaltar wurde an die Werkstatt von Josef Kepplinger vergeben, die ihn nach Entfernung des barocken Retabels Ende April 1898 innerhalb von vier Tagen im November des gleichen Jahres aufstellte. Er verunglückte 1898 während der Arbeit am Hochaltar von Königswiesen tödlich.

Der Altaraufbau steht auf einer Mensa aus Marmor, die von der Firma Josef Linser in Innsbruck geliefert wurde. Die Mittelachse wird betont durch das verzogene Tabernakel mit der Aussetzungsnische darüber. Flankiert wird dieser Bauteil von den Erzengeln. Darüber steht in einer Nische, die von einem vorkragenden Baldachin aus Kielbögen mit Maßwerk gebildet wird, das Gnadenbild, die Madonna mit dem Kind, aus der Zeit um 1520. Im Gesprenge thront die Heilige Dreifaltigkeit, die bereits im spätgotischen Flügelaltar diesen Platz eingenommen hatte. Neben dem Tabernakel, also an der Predella, befinden sich die Reliefs der Mannalese, diese als Vorbild des Letzten Abendmahles auf der anderen Seite. In den gleich gebauten Nischen neben der Muttergottes, aber tiefer gesetzt, die beiden hl. Jungfrauen Barbara und Katharina, wie schon im mittelalterlichen Schrein und auf dem barocken Altar. Als Schreinwächter, ebenfalls in einer reichen Nischenarchitektur (besonders an den Flanken), stehen die hl. Donatus und Florian.

 

Die Pfarrkirche von Mönchdorf

Mönchdorf wird erstmals als „Munichdorf" um 1300 urkundlich im Lehenbuch des Hans von Kapellen erwähnt, seine Geschichte reicht jedoch bis ins 10. Jahrhundert. 1141 wurde es dem Kloster Baumgartenberg von dessen Stifter Otto von Machland zugeteilt. Die Vogtei darüber hatten die jeweiligen Inhaber der Herrschaft Ruttenstein, denen ein Amtmann aus der Dorfgemeinschaft verantwortlich war. Seelsorglich wurde

Mönchdorf von Königswiesen aus betreut, das schon bei Gründung des Klosters Waldhausen (1147) mit diesem in Beziehung kam. 1399 wurde die Pfarre Königswiesen - das Kloster hatte bereits das Patronatsrecht innegehabt - dem Chorherrenstift Waldhausen inkorporiert (einverleibt). Die kleine Filialkirche (das heutige Presbyterium - der Altarraum) und der um die Kirche liegende Fiedhof wurden während der Hussitenkriege zerstört. Am 26.11.1434 wurde die wiederhergestellte Filialkirche vom damaligen Weihbischof von Passau neugeweiht. 1444 dann ein Altar zu Ehren der hl. Katharina v. Alexandrien gesegnet, die auch die Schutzpatronin der Pfarre ist.

Pfarrkirche Mönchdorf      Kirche Mönchdorf Altarraum

Durch eine Entschließung der Kaiserin Maria Theresia vom 31.8.1771 wurde die große Pfarrregulierung ausgelöst und 1778 ausgearbeitet. Derzufolge war vorgesehen, in Mönchdorf eine eigene Seelsorgestation zu errichten und diese mit einem Priester ständig zu besetzen. Nach einer Eingabe der Bewohner von Mönchdorf an den Propst von Waldhausen und mit Zustimmung des Bischofs von Passau wurde die Filiale Mönchdorf am 4.9.1779 zu einer selbständigen, dem Stift Waldhausen inkorporierten Pfarre. Die ersten Pfarrer wurden bis zum Jahre 1822 vom Stift gestellt. Nach Aufhebung des Stiftes unter Kaiser Josef II. fiel das Patronatsrecht dem Religionsfonds zu. Durch den Verzicht des Staates auf das Präsentationsrecht wurde dann die junge Pfarre Mönchdorf mit 1.5.1939 zu einer Pfarre freier bischöflicher Verleihung.